Das Netzwerk kommt zusammen

Das Netzwerk kommt zusammen

– Eine Netzwerkanalyse, durchgeführt von kreativpotentiale, im Bereich der Kulturellen Bildung in Pankow – 20.02.2023 –

Das Netzwerk kommt zusammen! Doch, wer ist das Netzwerk überhaupt? Und wozu kommt es zusammen?

Am 20. Februar 2023 fand eine „Netzwerkanalyse“, durchgeführt von kultkom – Kerstin Wiehe gemeinsam mit Jennifer Aksu im Auftrag von Kreativpotentiale Berlin – einem Programm der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport und der Stiftung Mercator, im Jugendkulturzentrum Königstadt statt.
Rund 40 Akteur:innen aus Jugend, Kultur und Schule, die im Bereich der kulturellen Bildung (Schwerpunkt Kinder und Jugend) tätig sind, kamen zusammen und kreierten gemeinsame unsere Netzwerkkarte.

Mittels der Beantwortung eines vorbereiteten Fragensets über ein mobiles Endgerät, entstand eine große, verzweigte Netzwerkkarte, welche nicht nur die Einrichtungen abbildet, die am 20.02. vor Ort dabei waren, sondern darüber hinaus auch nicht anwesende, weitere Kooperationspartner der anwesenden Einrichtungsvertreter:innen, gemeinsame (bezirkliche) Ziele, verschiedene Ressourcen und die Altersgruppe, mit der die jeweilige Institution arbeitet.

Die entstandene Netzwerkkarte ist ein eine Momentaufnahme des 20. Februar 2023. Sie stellt für einen kurzen Moment die Realität dar und ist abhängig von den Akteur:innen, die sie „füttern“. Somit ist sie nicht statisch, sondern dynamisch und kann zu einem anderen (späteren) Zeitpunkt anders aussehen.
Die Netzwerkkarte liefert ausschließlich Informationen; sie bildet die eingegebenen Daten ab, ohne diese zu bewerten! Eine Bewertung und die Hypothesenbildung finden statt, wenn sich die Akteur:innen mit der Karte im Gesamten und mit einzelnen Aspekten auseinander setzen.
Das Netzwerk-Geflecht bietet unzählige Möglichkeiten der Hypothesenbildung und Auslegung. Aus diesem Grund wird dieser Artikel keine vollständige Auswertung vornehmen, sondern ggf. einzelne Fragen in den Raum stellen. Für eine detailliertere Auswertung kann die Koordination Kulturelle Bildung Pankow direkt angesprochen werden; so können einzelne Auswertungstermine vereinbart werden.

Von Bedeutung ist ebenso, dass die Netzwerkkarte kein „Richtig“ und kein „Falsch“ enthält, vorgibt oder darstellt. Wie bereits betont, ist sie eine Momentaufnahme und unter anderen Umständen bzw. zu einem anderen Zeitpunkt, sähe sie anders aus.
Demzufolge ist von einer Interpretation von Richtig und/oder Falsch, Gut und/oder Schlecht abzusehen!

Die verschiedenen Verbindungen hingegen, lassen sich jedoch hinterfragen, interpretieren und für Hypothesenbildungen nutzen:
Wer knüpft diese Kooperationen? Sind es einzelne Personen oder ist die gesamte Institution vernetzt? Das heißt, basieren Verbindungen auf persönlichen Kooperationen oder sogar institutionellen? Was sind Vor- und Nachteile beider Varianten?
Welche nützlichen Informationen lassen sich aus den verschiedenen Vernetzungen und Verzweigungen, Verbindungen und Überschneidungspunkten ziehen? Welche Informationen sind alle in der Karte versteckt?

Einige Institutionen liegen in der Karte sehr weit im Zentrum, andere eher am Rand. Auch hier gibt es kein Richtig und kein Falsch, kein Gut oder Schlecht. Einrichtungen, die zentral angeordnet sind, haben viele Vernetzungen/Verbindungen angegeben und/oder erhalten. Eher am Rand befindliche Institutionen weisen weniger Verbindungen auf; sie sind im Vergleich „weniger verbunden“. Dies ist ein Abbild aller Anwesenden und sagt nicht zwangsläufig etwas über die – viel komplexere Vernetzungs-Realität aller Institutionen im Bezirk aus, die sich mit Kultureller Bildung beschäftigen. Die am Rand stehenden Einrichtungen können ebenso stark vernetzt sein, wie die zentral liegenden, nur dass deren Vernetzungspartner zum Zeitpunkt der Analyse nicht vor Ort waren.

Ergänzend ist hier die Frage der Nachhaltigkeit der Verbindungen/Kooperationen/Vernetzungen zu stellen. Sind diese nachhaltig? Strukturell verankert? Oder lediglich auf persönlicher Ebene verknüpft? Sofern ja, wie nachhaltig sind diese, wenn die verantwortlichen Personen nicht mehr in der Einrichtung tätig sind?

Verschiedene Parameter für die Netzwerkkarte lassen sich mit ein den programmierten Tools einstellen, ausstellen, ein- oder ausblenden. So sind noch einmal andere Perspektiven möglich. Einzelne Institutionen können so in den Fokus rücken, sowie auch einzelne Ressourcen oder Ziele. Darüber hinaus lässt sich die Karte lediglich mit den anwesenden Einrichtungen darstellen oder nur mit den angegebenen Zielen, Ressourcen und/oder Altersgruppen.
Bestimmte verbindende Elemente lassen sich ergänzend ein- oder ausblenden.
Wenn zum Beispiel die Bereiche Jugend, Kultur und Schule ausgeblendet werden, ist ersichtlich, dass viele Verbindungen/Verknüpfungen wegfallen und die überwiegende Mehrheit der Einrichtungen nicht mehr miteinander in Verbindung stehen.
Was kann dies bedeuten? Vielleicht, dass Jugend, Kultur und Schule die zentralen Verbindungselemente der Kulturellen Bildung sind?

Im Rahmen des ersten großen Netzwerktreffens „Bunter Tisch“, gab es die Möglichkeit, in kleinen Workshoprunden gemeinsam in den Austausch zu gehen und verschiedene Aspekte der Netzwerkkarte zu thematisieren, zu besprechen, zu interpretieren und ggf. auch zu analysieren. In verschiedenen kurzen Präsentationen wurden die Ergebnisse vorgestellt und thematisiert.
Leider bot der „Bunte Tisch“ nicht genug Raum für eine allumfassende Auswertung. Wobei auch hier die Frage bleibt, in welcher Form, die Karte am besten auszuwerten ist. Sie lässt sich „nicht mal eben so nebenbei“ auswerten, da sie sehr divers und vielschichtig ist und deren Komplexität Zeit und Raum benötigt.

Zum Ende, ein paar offene Fragen:
Und jetzt ? Wie kann mit dieser Netzwerkkarte weitergearbeitet werden?
Und wie können die Informationen, die die Karte zur Verfügung stellt, nachhaltig genutzt werden?
Was nimmt das Netzwerk aus der Netzwerkkarte mit?

Zum Abschluss einige Screenshots der Netzwerkkarte, die den Text an diversen Stellen untermauern.

Die Netzwerkkarte insgesamt:

Diese Einrichtungen/Institutionen/Netzwerkmitglieder waren vor Ort:

(braune Punkte: Einrichtungen vor Ort // weiße Punkte mit braunem Rand: von anwesenden Einrichtungen als Kooperationspartner genannt)

Ressourcen:

Ziele:

Karte ohne die Vernetzung von Jugend, Kultur und Schule: